Kein Gemüse, eher Nachtschattengewächs und des Deutschen beliebteste Hackfrucht: Was wären wir ohne die unterirdische Knolle, die noch im 17. Jahrhundert den fröhlichen Namen „Tartuffel“ trug? Die Kartoffel ist Weltenbummlerin mit Hang zur endgültigen Sesshaftigkeit in Deutschland ab Beginn des 18. Jahrhunderts; in Preußen ist der Anbau im großen Stil ab 1738 nachzuweisen. Seit dieser Zeit durchläuft die Ackerfrucht den Kreislauf aus Setzen, Wachsen und Ernten. Zeigt sich irgendwann das Laub, kann es der Knolle an den Kragen gehen, haben es auf die Blätter doch zahlreiche Schädlinge abgesehen. Neben Bakterien, Pilzen und Viren, wollen sich auch eine Vielzahl von Fraßschädlingen an der Pflanze laben. So auch der Kartoffelkäfer, der im Ursprung „Colorado beetle“ hieß, da er aus dem amerikanischen Bundesstaat Colorado Ende des 19. Jahrhunderts auf Schiffen nach Europa unbemerkt verschleppt wurde.