Ein Tag in Blankensee

 

Ihr sucht ein idyllisches Ausflugsziel, wollt die Natur entdecken, Kultur aber nicht missen und zu weit weg sollte es auch nicht sein? Wie wäre dann mit einem Tagesausflug in unser idyllisches Blankensee?

Das Örtchen, gelegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz, östlich der Glauer Berge und am namensgebenden Blankensee, hält viel für euch bereit. Ob Spaziergänge, Museumsbesuch oder Genussmomente – hier kommt jeder auf seine Kosten. Wir zeigen euch, wie ein Tag in Blankensee aussehen kann.

Das Wichtigste vorweg: Die Anreise.

An zwei Ortseingängen bieten sich große Wanderparkplätze an, um das Auto endlich mal links liegen zu lassen. Wer mit dem Bus anreisen möchte, dem empfehlen wir den Zug nach Trebbin und von hier aus den Rufbus, in unserer Region „Kranich-Express“  genannt. Wie der Name es schon verrät, fährt er auf Abruf, eine Stunde vorher solltet ihr euch hier aber telefonisch melden oder online buchen, denn es gibt getaktete Fahrtzeiten.

Wir starten mit Kultur…

Endlich angekommen, habt ihr nun die Qual der Wahl. Wir starten den Tag mit etwas Kultur. Dafür besuchen wir zunächst das Bauernmuseum, das sich im ältesten Wohnhaus der Gemeine befindet – chapeau dafür! Freitag und Samstag (in den Sommermonaten an mehr Tagen die Woche) können Groß und Klein eine Zeitreise in die Jahre des 18. und 19. Jahrhunderts unternehmen und spannende Objekte kennenlernen, die euch vielleicht sogar an eure Kindheit oder die Großeltern erinnern.

Ankleidekammer im Bauernmuseum Blankensee, © Nicole Romberg

Um die neuen Eindrücke zu verarbeiten, bietet sich ein Spaziergang durch den Schlosspark Blankensee an. Dieser geht zurück auf den im 18. Jahrhundert entstandenen Barockgarten, der 1832 zu einem Landschaftsgarten und ab 1902 zu einem historistischen Garten gestaltet wurde. Darin erwarten euch viele Skulpturen, Parkbauten und lauschige Plätze. Tipp: An jedem letzten Sonntag im Monat (ab April) könnt ihr an den spannenden und sehr beliebten Parkführungen ( )teilnehmen, Start ist immer 14.00 Uhr am Bauernmuseum. Dabei erfahrt ihr euch einiges über das Schloss, das erst eine Wasserburg, dann ein Renaissanceschloss und schließlich ein Barockschloss wurde und für rund 500 Jahre das Zuhause der Adelsfamilie von Thümen war.

Wasserterrasse mit der Skulptur des Neptuns im Schlosspark Blankensee bei Kastanienblüte, ©Nicole Romberg

Schnell werdet ihr mitbekommen, dass in Blankensee alles zusammenhängt. Auch der Schlosspark und die Dorfkirche. Sie stammt in ihrer jetzigen Form vom Beginn des 18. Jahrhunderts, als die Adelsfamilie von Thümen – genauer gesagt Christian Wilhelm von Thümen – die Kirche im Stil des Barocks ausbauen ließ. Ihre heute eher schlichte Erscheinung steht im Gegensatz zu den Kostbarkeiten, welche sich noch heute im Inneren der Kirche finden. Dazu gehören unter anderem ein venezianischer Taufbrunnen, Renaissancemalereien und ein Sandsteinepitaph.

In Blankensee sind alle guten Dinge zwei, daher gibt es hier eine weitere Kirche zu bewundern: die Johannische Kirche. Dieser denkmalgeschützte Kirchenbau verblüfft seine Gäste früher wie heute, denn in seinem Inneren erwartet euch eine imposante Doppelbogen-Festhalle – aus Holz wohl gemerkt. Ganz in die Geschichte und die Architektur dieses einmaligen Bauwerks könnt ihr bei den regelmäßige Themenführungen des Bauernmuseums eintauchen.

Blick in die imposante Johannische Kirche mit Holzkonstruktion, ©Nicole Romberg

…kümmern uns um das leibliche Wohl…

Nun meldet sich der Magen, der in Blankensee auch auf seine Kosten kommen wird. Für eine Stärkung zwischendurch, einen aromatischen Kaffee, etwas Zucker für die Nervenzellen und mehr Köstlichkeiten bietet sich wunderbar die Landbäckerei Röhrig in der Dorfmitte an.

Wer Lust auf etwas Lokales hat, der geht zum dorfeigenen Fischer und hat im Verkaufsladen eine ganz frische Auswahl. 365 Tage im Jahr wird hier fangfrischer Fisch aus dem Blankensee angeboten. Ob als Fischbrötchen, Rollmops oder Räucherstück – hier gibt’s das Besondere.

Die Museumsschänke direkt neben dem Bauernmuseum ist genau der richtige Ort, um mit Familie und Freunden gemütlich beisammen zu sitzen und eine größere Pause zu machen. Hier wird euch eine moderne deutsche Küche mit einem urigen Gastraum geboten. In den Sommermonaten lässt es sich herrlich beschattet auf der Terrasse sitzen oder Eis, Waffel und Getränke auf der Wiese genießen.

…und tanken Energie in der Natur

Nach dem Essen soll man bekanntlich ruhen oder 1.000 Schritte tun – und die erreicht ihr in Blankensee schnell. Denn nun kommt die Stelle, die allen Naturliebhabern und Wanderern unter den Nägeln brennt: Die Wanderwege. Die kleine Tour führt euch zum Bohlensteg. Er ist die einzige Stelle, den Blankensee zu sehen, denn dessen Ufer ist vollkommen mit einem dichten Röhrichtgürtel und Erlenbrüchen umgeben. Der Pluspunkt ist, dass er direkt in einem Vogelschutzgebiet liegt und damit die Möglichkeit bietet, Seevögel zu beobachten, darunter Bartmeisen, seltene Rohrdommeln und auch der Fischadler (magische Sonnenauf- und untergänge übrigens inklusive).

Blick auf den Blankensee am Bohlensteg, ©Nicole Romberg

Ihr wollt mehr? Dann begebt euch von der Dorfmitte aus zur Ruine. Mitten im Wald befindet sich dieses Bauwerk, bei welchem es sich um eine künstliche Ruine handelt. Sie wurde vermutlich als Filmkulisse in den 1960er-Jahren erbaut. Erkennbar ist der Nachbau u.a. an den verwendeten Mauerziegeln, die aus der DDR stammen. Nichtsdestotrotz hat der Ort inzwischen etwas durchaus Geheimnisvolles an sich und ist ein verzauberter, bewucherter Platz, der inzwischen fotogenen Kultstatus besitzt. Weiter geht es mit einem Abstecher zum Vogelbeobachtungsturm auf den so genannten Ungeheuerwiesen. Monster und gruselige Wesen findet ihr hier nicht – dafür aber einen grandiosen Blick über die Felder und auf die verschiedensten Vögel. Gerade am Morgen, wenn der Nebel aufsteigt, ist es hier besonders verwunschen. Dann wisst ihr auch, woher die Gegend ihren Namen hat.

Verwunschener Weg zum Vogelbeobachtungsturm an den Ungeheuerwiesen, ©Nicole Romberg

Auch Aktivsportler kommen in Blankensee auf ihre Kosten, denn ausgedehnte Wanderwege findet ihr hier zur Genüge. Von acht bis hin zu 20 Kilometern bieten sich viele Wege an, um die Umgebung zu erkunden. Seid Ihr schon mal auf dem Fontanewanderweg, der Fuchsberg-Runde oder auf dem 66-Seen-Wanderweg unterwegs gewesen?

Wie ihr seht – Blankensee lohnt sich.

Also kommt vorbei und besucht Blankensee zum Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub. Nehmt euch Zeit, um alle Winkel und Besonderheiten wahrzunehmen und entspannt in der herrlichen Natur.